Monday, August 3, 2015

Panama Kanal


Die meisten Leute, die ich hier getroffen habe, zeigten sich ziemlich enttäuscht vom Panama Kanal. Es wurde sogar mehrfach behauptet, den könne man sich sparen. Aber ehrlich, nach Panama kommen ohne den Panama Kanal zu sehen ist wie New York ohne den Times Square oder München ohne den Harras zu besuchen. 

Und ehrlich, ich fand es total cool. Bin aber auch ziemlich Schiff-afin seit Alaska. Erinnert mich auch stark an unsere selbstgesteuerte Boot-Abenteuerreise über die Mecklenburgische Seenplatte vor vielen Jahren. Ob kleine oder riesengroße Schleuse, das Prinzip bleibt gleich. Es ist wohl nicht ganz einfach, auch tatsächlich ein relevantes Schiff in der Schleuse zu sehen. Die besten Besuchszeiten sind 9 Uhr vormittags und zwischen 1-3 Uhr nachmittags. Da saß ich allerdings noch präkomatös im Schatten der Altstadt. Aber das Timing war perfekt. Pünktlich bei Ankunft an der Miraflores Schleuse kamen zwei Riesenschiffe in die Schleuse. Und pünktlich hat es angefangen zu regnen. Aber lieber Schiffe im Regen, als keine Schiffe im Sonnenschein. Und das war schon ganz schön aufregend. Die sind riesig aus nächster Nähe und mehrere kleine Lokomotiven ziehen die Schiffe durch die verschiedenen Ebenen der Schleuse. Und eines war sogar aus Bremen. So eine Kanalfahrt ist nichts für die kleine Brieftasche. Große Schiffe zahlen 100.000 Dollar, Kontainerschiffe sogar bis zu 400.000 Dollar. Aber der Shortcut über den Kanal scheint sich auch finanziell für die Schiffe zu lohnen. Wenn man diese ganzen Kontainer so sieht, kommt man nicht umhin sich zu fragen, was da bitte so Wichtiges vom Atlantik zum Pazifik transportiert werden muss? Und wenn man dann im Supermarkt vor den Schokoriegeln steht, sollte man sich vielleicht zweimal überlegen, ob man wirklich Deutsche Rittersport Schokolade in Panama kaufen sollte. Ist doch alles absurd.

Teresa 

P.S. Bilder folgen wenn iPhone wieder gesund. Statt Bildern habe ich hier für euch aus Wikipedia etwas über die amerikanische Invasion nach Panama kopiert. Es ist schon komisch, immer wenn man etwas über die Hintergründe von Krieg nachliest, läuft es wenig überraschend auf niedere Beweggründe wie Macht, Geld und Rache hinaus.

Durch den Panamakanal, der den Pazifik mit dem Atlantik verbindet, bildet die Region ein wichtiges strategisches Interessengebiet der USA. In den Kanalverträgen von 1977 wurde die Rückgabe des Kanals auf 1999 festgelegt, allerdings mit der Bedingung, dass der Kanal für amerikanische Schiffe weiterhin offen bleibt. Im Laufe der Zeit verschlechterten sich die Beziehungen zwischen den USA und Panama nach Unterzeichnung der Verträge jedoch. Auch zeigte Panama zunehmend Tendenzen, sich dem US-amerikanischen Einfluss zu entziehen: die Genehmigung zum Betrieb der WHISC sollte nicht verlängert werden. Außerdem sollte der Panamakanal durch japanische Investoren und Baufirmen ausgebaut werden, was die Interessen der US-Baufirma Bechtel Corporation tangierte.

Panama war eine Drehscheibe des Drogenhandels und der Geldwäsche, wobei der Oberbefehlshaber der panamaischen NationalgardeManuel Noriega, darin eine zentrale Rolle spielte. 1986 enthüllten US-Medien, dass Noriega seit mindestens zehn Jahren auf der Gehaltsliste der CIA stand. So wurde Noriegas Wahlkampf über die US-Regierung finanziert, die ihn auch weiterhin politisch deckte. Da die USA Waffen über Panama an die Contra-Rebellen in Nicaragua lieferten, die die linksgerichteten Sandinisten stürzen sollten, verschloss die CIA im Gegenzug die Augen davor, dass Noriega Geschäfte mit dem Medellín-Kartell machte. Noriega beeinflusste die Politik der von ihm abhängigen Regierung nachhaltig und war von 1980 bis 1989 de facto Staatspräsident, jedoch nie offizieller Inhaber dieses Titels.

Im April 1988 beschloss Präsident Reagan eine Änderung seiner Politik gegenüber Noriega. Er erließ eine Verordnung, in der alle Konten und Geldtransfers der Regierung Panamas auf US-amerikanischen Banken gesperrt wurden.

Im Mai 1989 kam es zu Wahlen in Panama, hier besiegte eine Koalition aus Anti-Noriega Parteien mit einer klaren Mehrheit die Pro-Noriega Partei. Noriega jedoch erkannte das Ergebnis nicht an und erklärte es für null und nichtig, was ihn viel Unterstützung aus dem Ausland kostete. Als Reaktion auf die ansteigenden Spannungen innerhalb Panamas wurde im Mai 1989 eine Brigade der 7. US-Infanteriedivision sowie ein Bataillon der 5. US-Infanteriedivision in die Panamakanalzone verlegt. Die Operation Nimrod Dancer hatte das Ziel, US-amerikanische Bürger in Panama zu schützen und eine aktive Militärpräsenz in Panama zu zeigen. Durch den Hay-Bunau-Varilla-Vertrag hatten die US-Streitkräfte volle Bewegungsfreiheit innerhalb des Landes, was sie dazu nutzten, die Streitkräfte Panamas auszuspähen.

Am 3. Oktober 1989 gab es einen Militärputsch gegen Noriegas Regime, welcher scheiterte. Noriega nahm dies zum Anlass, seine Gegner innerhalb der Streitkräfte auszuschalten. Dieser erfolglose Staatsstreich, zusammen mit Vorwürfen der Untätigkeit an die Bush-Regierung, wurde von US-Seite schließlich als Begründung zur Invasion herangezogen.[1]

Als Rechtfertigung für das militärische Eingreifen der Vereinigten Staaten diente der Tod des US-Soldaten Robert Paz am 15. Dezember 1989. Paz war mit drei weiteren Soldaten im Ausgang und geriet mit dem Auto in einer Straßensperre panamesischer Sicherheitskräfte. Die Soldaten, in Zivil unterwegs, verweigerten das Verlassen ihres Fahrzeugs und fuhren weiter. Die Sicherheitskräfte eröffneten das Feuer, worauf eine Kugel den Soldaten Paz tödlich verletzte.[.

Als Operationsname wurde Just Cause (deutsch: „gerechter Anlass“) gewählt, was der Militäroperation einen positiven Anstrich und entsprechende Legitimierung verschaffen konnte. Die Namensgebung kann als Vorbild für weitere Missionsnamen in späteren US-geführten Kriegen gesehen werden wie Operation Promote Liberty (militärischer Einsatz zur Stabilisierung der politischen Lage und Wiederaufbau nach Ende der Kriegshandlungen) oder Operation Enduring Freedom (Militäreinsätze zur Terrorbekämpfung in Afghanistan, am Horn von Afrika, auf den Philippinen und südlich der Sahara).[5]

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Eintritt Miraflores 15 USD inkl. Museum und 3D Film

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